James Last
Falls letzte Worte wirklich etwas über das Leben jenes Menschen sagen, der sie ausspricht, hat es James Last nicht schlecht getroffen. Im April war er noch einmal auf Tournee, erst in der O2 World in Berlin, am Ende des Monats in der Kölner Lanxess-Arena. Der Auftritt dort wurde als sein großes Abschiedskonzert annonciert, im Herbst zuvor war er dem Tod gerade noch dank Notoperation in letzter Minute entronnen.
Aber nun stand er wieder wie eh und je im silbern changierenden Jackett vor dem Orchester, das seinen Namen trägt, wippte mit dem rechten Arm und vernuschelte die Ansagen. Kein Wort von Abschied. Stattdessen ein letzter, flapsiger Gruß ans treue Publikum: „Tschüss, bis zum nächsten Mal!“
Würdige letzte Worte. Dass dieses „Abschiedskonzert“ seine Anführungszeichen verlieren sollte, ahnte weder Last noch sein Publikum. Der Bandleader ist am 09.06.15 im Alter von 86 Jahren in seiner Wahlheimat Florida gestorben. Im Kreis seiner Familie, nach kurzer, schwerer Krankheit, wie seine Konzertagentur mitteilte.
Vieles von seiner für den schönen Augenblick produzierten und oft belächelten Musik aber entwickelte ein erstaunliches Nachleben. Quentin Tarantino deutete den panflötenden „Einsamen Hirten“ zur Rächermelodie für „Kill Bill“ um, HipHop-Mogul P. Diddy sampelte von Lasts amerikanischem Album „Well Kept Secret“, einem der seltenen kommerziellen Misserfolge, aber Lasts erklärter Lieblingsplatte.
Im Partykeller des James Last finden sich so einige ausgesuchte Seltsamkeiten und Schönheiten, eine hart rockende Version der englischen Volksweise „Greensleeves“ mit Anklängen an „In-A-Gadda-Da-Vida“ etwa: Tolldreiste Abschussfahrten von den Gipfeln der Kunst ins Tal des Kitsches, aber eben auch Inseln des Glücks im Meer des Frohsinns. Auf die man sich jetzt für ein Sonnenstündchen verkriechen möchte, um vielleicht noch einmal dem Akkordeon-Rauschen der „Biscaya“ zu lauschen. Um an all die Abende zurückzudenken, in denen man sich im Schoß der Familie auf dem Sofa lümmelnd von Käpt’n James berieseln ließ, diffus happy.
Tschüss, lieber James Last, bis zum nächsten Mal.
James Last.png
* Geboren: 17.04.1929† Gestorben: 09.06.2015
† Gestorben: 09.06.2015
Danke für die schöne Musik.
*******Eine Kerze für James Last **********
Falls letzte Worte wirklich etwas über das Leben jenes Menschen sagen, der sie ausspricht, hat es James Last nicht schlecht getroffen. Im April war er noch einmal auf Tournee, erst in der O2 World in Berlin, am Ende des Monats in der Kölner Lanxess-Arena. Der Auftritt dort wurde als sein großes Abschiedskonzert annonciert, im Herbst zuvor war er dem Tod gerade noch dank Notoperation in letzter Minute entronnen.
Aber nun stand er wieder wie eh und je im silbern changierenden Jackett vor dem Orchester, das seinen Namen trägt, wippte mit dem rechten Arm und vernuschelte die Ansagen. Kein Wort von Abschied. Stattdessen ein letzter, flapsiger Gruß ans treue Publikum: „Tschüss, bis zum nächsten Mal!“
Würdige letzte Worte. Dass dieses „Abschiedskonzert“ seine Anführungszeichen verlieren sollte, ahnte weder Last noch sein Publikum. Der Bandleader ist am 09.06.15 im Alter von 86 Jahren in seiner Wahlheimat Florida gestorben. Im Kreis seiner Familie, nach kurzer, schwerer Krankheit, wie seine Konzertagentur mitteilte.
Vieles von seiner für den schönen Augenblick produzierten und oft belächelten Musik aber entwickelte ein erstaunliches Nachleben. Quentin Tarantino deutete den panflötenden „Einsamen Hirten“ zur Rächermelodie für „Kill Bill“ um, HipHop-Mogul P. Diddy sampelte von Lasts amerikanischem Album „Well Kept Secret“, einem der seltenen kommerziellen Misserfolge, aber Lasts erklärter Lieblingsplatte.
Im Partykeller des James Last finden sich so einige ausgesuchte Seltsamkeiten und Schönheiten, eine hart rockende Version der englischen Volksweise „Greensleeves“ mit Anklängen an „In-A-Gadda-Da-Vida“ etwa: Tolldreiste Abschussfahrten von den Gipfeln der Kunst ins Tal des Kitsches, aber eben auch Inseln des Glücks im Meer des Frohsinns. Auf die man sich jetzt für ein Sonnenstündchen verkriechen möchte, um vielleicht noch einmal dem Akkordeon-Rauschen der „Biscaya“ zu lauschen. Um an all die Abende zurückzudenken, in denen man sich im Schoß der Familie auf dem Sofa lümmelnd von Käpt’n James berieseln ließ, diffus happy.
Tschüss, lieber James Last, bis zum nächsten Mal.
James Last.png
* Geboren: 17.04.1929† Gestorben: 09.06.2015
† Gestorben: 09.06.2015
Danke für die schöne Musik.
*******Eine Kerze für James Last **********
Mit Freundlichen Gruss
Kai
Kai